Nach vier Stunden Nonstop Halbfinalviewing steht mein persönliches Fazit zu den 38 Bewerbern der Halbfinals fest.
Same Business as usual! Jede Menge nackte Haut, viele Dancefloornummern, ein paar Clowns, der Quotenmusicalauftritt und rockige Nummern mit viel Pomp und jede Menge Pyrotechnik. Hängen bleiben die faszinierenden Pauseneinlagen während der Stimmauszählung der Cold Steel Drummers
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und der Flying Steps mit ihrer Flying Bach Nummer
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Hier meine persönlichen Wertungen
Top
Caroban – Nina – Serbien bringt Fran Drescher in ihrer Paraderolle als Nanny auf die Bühne und das auch noch 4fach geklont. Die bunten Outfits der 70er mit einer netten Melodie bringen Serbien weiter.
In love for a while – Anna Rossinelli – Die Schweiz bringt mit In love for a while eine erfrischende Banjonummer die stellenweise an Paul Ankas Diana erinnert. Dazu Flowerpower gepaart mit Love and Peace das ist eine große Grandprix Nummer.
Da Da Dam – Paradise Oscar – Finnland hat seinen „Nicole“. Bei Paradise Oscar ist der Name Programm. Man nehme den Siegersong von 1982, ersetze Frieden durch Umweltschutz und fertig ist eine große Grandprix Hymne. Der Titel bietet weit mehr als der einfallslose Titel erwarten lässt.
Coming home – Sjonni’s Friends – Dick Brave ist nach langer Zeit in der Versenkung wieder auferstanden und tritt mit einer kraftvollen Rockabilly Nummer für Island an.
A luta é Alegria – Homens da Luta – Portugal schickt ihre eigene Version der Village People mit einem Protestsong ins Rennen – hat sich Anke Engelke da heimlich eingeschlichen, ich könnte schwören dass die eine Sängerin…
So lucky – Zdob Si Zdub – Die Wiederholungstäter aus Moldawien, bei denen Outfit, Bühne, Kostüme und Song stimmen – slawischer Einschlag, traditionelle Hüte und Ska Elemente bereichern den Contest auch wenn ihr letzter Versuch deutlich mehr Pepp hatte
Angel – Mika Newton – Mit Mika schickt die Ukraine eher ein frisch geschlüptes und noch unsicher lächelndes Küken im Federkleid auf die Bühne. Die Hauptattraktion war bei der Nummer eindeutig die Sandkünstlerin die ich im Finale wieder sehen möchte.
Running scared – Nikki – Azerbaijans Auftritt startet mit einem Hauch Schwanensee vor Funkenregen – eine radiotaugliche Pop-Ballade für die Cabriosaison.
Change – Hotel FM – Rumänien bringt einen gute Laune Song der ins Ohr geht mit nach Düsseldorf
Rockefeller street – Getter Jaani – Cinderella meets Jackie Kennedy so kann man den Auftritt der Sängerin aus Estland zusammenfassen. Eine Tanznummer mit viel Erergie bei Alice im Miniaturwunderland.
New tomorrow – A friend in Londnon – Die Dänen treten im Look von The Cure mit einer ehrlichen Rockhymne für eine bessere Zukunft an – authentisch und gut – ab ins Finale
I love Belarus – Anastasiya Vinnikova – Weißrussland hatmit Anastasiya eine junge Künstlerin mit Power ins Rennen geschickt die ihre Liebeserklärung an die Heimat in die Welt schreit – ob der Song durch die politische Führung des Landes diktiert wurde ist Nebensache, es ist eine Erklärung an das Land und nicht an die Regierung. Hätte ich gerne im Finale wieder gehört.
Lipstick – Jedward – Zwei Kübelböcks aus Irland, deren Outfit denen von Lady Gaga den Rang abläuft turnen vor einer imposanten Kulisse umher. Der Song hat 100% Ohrwurmfaktor
Love in Rewind – Dino Merlin – Bosnien schickt den mit Abstand ältesten Künstler ins Rennen, dem man die Folkpop Nummer abnimmt. Da stören die ungelenken Bewegungsübungen der restlichen Musiker nicht sonderlich – noch keine Rente für Dino, sondern ab ins Finale.
No one – Maja Keuc – Slovenien trumpft mit Maja auf, deren Stimme und Song stark an Nummern von Anastacia erinnern. Abzug gibt es für die Begleiterinnen in einer Kombination aus Presswurstoutfit und Retrotapete – Eine kraftvolle Rocknummer die das Finale verdient hat.
The Secret is Love – Nadine Beiler – Mit Nadine schickt Österreich eine Mischung aus Mireille Mathieu und Whitney Houston mit einer Nummer auf die Bühne die zum Glück mehr Whitney als Mireille hat. Diese Nummer hat man leider schon hundert mal gehört. Gehört gerade noch so ins Finale.
Flop
Jestem – Magdalena Tul – Polen eröffnete das erste Halbfinale mit einer Darbietung in rhytmischen Sportgymnastik, vielleicht was für London 2012, aber nicht für Düsseldorf 2011.
Haba Haba – Stella Mwangi – Norwegen mischt ein wenig Facts of Life mit Shakiras Waka Waka – ein mißglücktes Experiment.
Feel the passion – Aurela Gace – Albanien startet mit Aurela, einem Abklatsch von Pink und einer Stimme die an Tina Turner erinnert, doch ihr Song kann Golden Eye nicht das Wasser reichen.
Boom-Boom – Emmy – Armenien versuchte sich mit einer 0815 Dancefloornummer und bekam dafür die verdiente Quittung
Live it up – Yüksek Sadakat – Dieses Jahr schickte die Türkei eine Hardrock Gruppe mit einer Nummer ins Rennen die stark an Scorpions Rock you like a Hurricane erinnert. Stimmlich leider weit von Klaus Meine entfernt war vorzeitig Schluss
Get you – Alexey Vorobyov – Russland schickt mit get you eine Boyband-Castingnummer auf die Bühne. Eine 0815 Nummer die auch ein eingebauter Salto nicht aus der Belanglosigkeit retten kann.
One more day – Eldrine – Georgien produziert ein Blitzlichtgewitter das zu der RACK-Nummer (Rap meets Rock) passt.
One Life – Glen Vella – Malta schafft nur eine monumentale Dancefloor-Synthie-Mainstream Performance
Stand by – Senit – San Marino scheitert zu recht mit ihrer Kaufhausmusik Popnummer
Celebrate – Daria Kinzer – Kroatiens Dancefloortrack weckt Erinnerungen an die 90er. Der DJ ersucht sich mehr als Zauberer statt die turntables zu rocken. Hier gibt’s leider nichts mehr zu feiern.
What about my dreams – Kati Wolf – Ungarn schickt Kati Wolf mit einem Kleid ins Rennen das man, wäre es nur einen Hauch kürzer als bauchfrei bezeichnen müsste. Das kann die stark an Celine Dion erinnernde Nummer leider nicht retten.
C’est ma vie – Evelina Sasenko – Litauens Auftritt bleibt im wabernder Nebel stecken. Außer dem Titel ist nicht viel französisches an dieser Nummer, die stellenweise an I did it my way erinnert.
Never Alone – 3JS – Die Niederländer sehen aus wie Modern Talking und präsentieren aalglattem Popsound – das reicht nicht
Watch my dance – Loukas Yiorkas feat. Stereo Mike – Griechenland hat sich ein gemischtes Duo für den Auftritt in Düsseldorf zusammengebastelt. Zum einen eine Eminem Version für 50cent und dazu ein Schönling á la Beckham. Zusammen präsentieren sie eine Kreuzung aus Rap und Bouzoukiklängen – erinnert mich an:
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With Love Baby – Witloof Bay – Belgien ist mutig und schickt eine A Capella Combo ins Rennen. Technisch astrein vorgetragen springt der Funke trotzdem nicht auf das Publikum über. Europa ist noch nicht reif für diese Nummer
I’m still alive – Twiins – Bei diesem Titel denkt man unweigerlich an Pearl Jam. Twiins, die Zwillinge aus der Slowakei, die ausshen als hätte man Mariah Carey in zwei Teile geschnitten bieten belangloser Pop in kurzen Kleidern.
Popular – Eric Saade – Schweden und Eurovision bleibt auf immer mit ABBA verbunden. Dieses Jahr kommt aus Schweden ein Rretortensänger wie ihn auch DSDS hätte hervorbringen können und packt ihn in eine bombastische Elektrosoundkulisse – will he stay popular?
San Angelos S‘ Agapisa – Christos Mylordos – Zypern, die Mittelmeerinsel bringt orientalisches auf die Bühne. Ein Schlangenbeschwörer, ein Sänger der Jay Khan aus dem Gesicht geschnitten sieht und ein unkontrolliert herumhüpfender Derwisch.
Na Inat – Poli Genova – Bulgarien mit beeindruckender Regieleistung – In Erinnerung bleibt die Regenanimation auf der Riesenleinwand im Hintergrund. Doch auch Pyro und Technik heben den Song nicht aus der Masse heraus. Einen kleinen Bonus gibt es aber für die Nummer in Landessprache.
Rusinka – Viatko Llievski – Mazedonien bringt eine Ballett-Truppe auf die Bühne. Dazu singt Oliver Geissen mit eine rockige Nummer über Liebe und Vodka samt Kasatschok – wem’s gefällt …
Ding Dong – Dana International – Israel steht da vor der Tür in einem Fischschuppenkleid mit Seetangfransen von Gaultier – Ding Dong erinnert mit seinem Glockengeläut mehr an Weihnachten und Jingle bells als an Eurovision
Angel in disguise – Muisqq – Für Lettland tritt ein Duo an, das dank der roten Fliege des Sänger eher an ein Kellnerduo erinnert. Angel vs. Devil in disguise 12 points go to Elvis – dieser 0815 Castingshownummer der auch eine Rapeinlage nicht hilft –
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