Bei 9/11 assoziiert man seit 2001 weltweit die unglaublichen Terrorangriffe auf die USA. Dass dieser Tag auch die Geburtsstunde eines der weltweit größten und kreativsten Kunstprojekte markiert ist den Wenigsten bekannt.
Eine Gruppe Computerhacker des CCC startete an diesem Tag das Projekt Blinkenlights mit einer interaktive Videoanimation an der Fassade des Haus des Lehrers am Alexanderplatz in Berlin.
Blinkenlights 2001
Die Hacker installierten hinter den 18 Fenstern der 8 obersten Stockwerke Baustrahler, die über einen Computer gesteuert werden konnten. Es entstand ein gigantischer Computerbildschirm mit einer Auflösung von 144 Pixeln. Auf diesem Monitor wurden einfache Animationen in einer Endlosschleife dargestellt, die über eine eigens für das Projekt geschaffene Software von jedermann programmiert und eingereicht werden konnten. Darüber hinaus bot sich die Möglichkeit per Anruf auf den Blinkenlightscomputer den Arcade Klassiker Pong gegen den Computer oder einen weiteren Anrufer auf der Hausfassade zu spielen.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=nFacSJBCql0[/youtube]
Blinkenlights Arcade 2002
Durch den Erfolg der Aktion beflügelt ließen es sich die Macher nicht nehmen die Einladung aus Frankreich anzunehmen und im Folgejahr zum Kulturspektakel „Nuit blanche“ für 11 Nächte eine weitere Installation auf der Fassade der Bibliothèque nationale de France umzusetzen. Hier standen dem Team auf 3370 Quadratmetern Fassade auf 20 Stockwerken jeweils 26 Fenster zur Verfügung was die Auflösung des Displays auf 520 Pixel erhöhte. Dazu kam die Verwendung von Dimmern die die Helligkeit in 8 Stufen regeln konnten so dass erstmals auch Graustufen dargestellt werden konnten. Mit edm eigens für Windows und Mac programmierten ArcadePaint Programm konnte jedermann ohne große Programmierkenntnisse eigene Bilder und Animationen erstellen.
Blinkenlights Stereoscope 2008
Nach einigen Jahren Pause wurde das Rathaus von Toronto Installationsort der Blinkenlights Stereoscope. Die Programmierer und Monteure des Blinkenlights Team wurden in Toronto durch die Architektur vor neue Herausforderungen gestellt. Neben der Größe des Displays mit diesmal 960 beleuchteten Fenstern waren es die beiden gebogenen Fassaden auf die sich das Display verteilte die neue Lösungen zur Steuerung forderte. Durch drahtlose Steuerungseinheiten wurden die technischen Hürden der Verkabelung gelöst und die 16 unterschiedlichen Helligkeitsstufen die die Dimmer dieses Mal erreichten sorgten für eine weiter Steigerung in den Details der Darstellung.
Erstmals gab es 2008 auch eine Blinkenlights Stereoscope App mit der man die aktuelle Anzeige auf dem Rathaus LIVE als Animation verfolgen konnte.
Weitere Infos über das Projekt und Videos über die verschiedenen Installationen gibt es im Blogeintrag 10 Jahre Blinkenlights des Projektmitbegründers Tim Pritlove.
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